Ääh, die Berufsgläubigen jedweder Couleur sind ein echtes Kreuz für die Welt.
Den Vorwurf der Scheinheiligkeit muss sich nicht nur Kardinal Woelki vorwerfen lassen, sondern alle, deren Hochmoral sich in Forderungen an andere erschöpft. Nicht desto trotz sollten alle Kritiker nicht in die gleiche Falle tappen . Differenziertheit ist das Gebot der Stunde, nicht Moralgekeule. Insbesondere darf die Scheinheiligkeit und Doppelmoral bestimmter Meinungsmächtigen nicht das tatsächliche Leiden so vieler, denen Deutschland für teures Geld als das gelobte Land verkauft wurde, vergessen lassen. Die wahre Christlichkeit liegt darin, diesen Menschen effektiv zu helfen statt sie für durchsichtige politische Manöver zu missbrauchen.
Ja, der Kölner Kardinal Woelki wirkt inspirierend. Mich hat er dieses Jahr dazu inspiriert, doch mal das Amtsgericht aufzusuchen, das ich das erste und letzte mal vor mehr als 30 Jahren betrat im Rahmen eines Schulexkurses. Nach Zahlung eines kleinen Obolus konnte ich den Vertrag, den Woelkis oberste Dienstherren mit der Deutschen Reichsregierung am 20. Juli 1933 schlossen, zumindest für mich außer Kraft setzen. Seitdem ist die Zeile “KST - Kirchensteuer” bei mir auf der Gehaltsabrechnung leer, und den kleinen Obolus für das Dokument habe ich schon Dutzendfach wieder “erwirtschaftet”.
Wenn denn Herr Woelki zusätzlich verkündet hätte, das das Erzbistum Köln von seinem Vermögen von rd. 3,34 Mrd. € vielleicht 50 %zur Verfügung stellt und sich das Erzbistum Paderborn mit 50 % von seinem Vermögen von rd. 4 Mrd. € (s.a. Spiegel Online vom 29.09.15) daran beteiligt, könnte man sich zumindest ein gewisses Maß an Anerkennung “abringen” !
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