... aber er argumentiert differenziert”
Keines der uralten Klischees über die Juden als heimliche Drahtzieher, Weltenherrscher, Unfriedenstifter und Kindermörder, als Krebsgeschwür der Menschheit gilt als antisemitisch sobald es sich auf Israel bezieht. Die Israelkritik heute, ganz gleich wie stereotyp sie daherkommt, etikettiert sich selbst stets als Öko-Packung des Politischen: natürlich, ohne giftige Zusatzstoffe, ohne historische Projektionen, ohne Vernichtungsfantasien, ohne Verschwörungstheorien: eben ganz ohne Antisemitismus. http://www.fr-online.de/meinung/kolumne-erst-mal-versuchen-zu-verstehen,1472602,21398944.html
Es spricht für den deutschen Rechtsstaat, dass Henryk M. Broder bis heute frei herumläuft, aber es spricht gegen das Simon-Wiesenthal-Center, dass es den Lügen und Verleumdungen dieser trostlosen Witzfigur aufgesessen ist.
http://www.fr-online.de/medien/antisemitismus-broder-diffamiert-augstein,1473342,21374630.html
Die Kritik, die Jakob Augstein regelmäßig an der Politik der israelischen Regierung äußert, ist weder besonders polemisch noch einseitig. Sie deckt sich mit der Haltung vieler Israelis, die seit Jahr und Tag ihre Regierungen kritisieren, nicht nur, weil sie ein friedliches Mit- und Nebeneinander mit den Palästinensern mutwillig unmöglich machen, sondern auch, weil diese kompromisslos unversöhnliche Politik die Existenz Israels auf Dauer absehbar gefährdet. Die Frage, wer den Bestand des Staates Israel auf lange Sicht eher gefährdet – arabische Despoten und Terroristen oder Benjamin Netanjahu – ist noch nicht entschieden. http://www.fr-online.de/medien/antisemitismus-broder-diffamiert-augstein,1473342,21374630.html
Die Unterstützung seitens einzelner Politikvertreter und einiger jüdischen Organisationen, wie z.B. dem Zentralrat der Juden in Deutschland, die ihn gegen die Vorwürfe des SWC mehr oder weniger in Schutz nehmen, nutzen ihm da wenig. Es wird getreu nach der Devise verfahren „Etwas bleibt immer hängen“. Irritiert bin ich auch über die zeitliche Abfolge. Just zu dem Zeitpunkt, zu dem der Zeitungsverlag „der Freitag“ in schweres Gewässer gerät und Personal abbauen muss, wird dieses “Ranking“ veröffentlicht. Alle konzentrieren sich auf den Journalisten Henryk Broder, der das Ganze ins Rollen gebracht haben soll. Aber wer steckt hinter Broder? Broder erledigt doch nur die Drecksarbeit für andere, die öffentlich nicht in Erscheinung treten wollen. Also, wer hat ein Interesse daran, JA zu Fall zu bringen und warum? http://www.freitag.de/autoren/waschi/jakob-augstein-ist-kein-antisemit
Dem Simon-Wiesenthal-Zentrum gebührt das traurige Verdienst, das Thema Antisemitismus zu einer Kabarettnummer gemacht zu haben. Von Jakob Augsteins Antisemitismus lässt sich sagen, dass er aus Kritik an der Siedlungs- und Besatzungspolitik der israelischen Regierung besteht. Da fragt man sich unwillkürlich, wieso Angela Merkel nicht ebenfalls auf der Liste steht. Von mir ganz zu schweigen! Ich will auch auf die Liste.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/nach-vorwuerfen-gegen-jakob-augstein-ich-will-auch-auf-die-antisemiten-liste/7592230.html
Zunächst glaube ich, dass das Simon-Wiesenthal-Zentrum nicht besonders gut informiert ist über die Verhältnisse in Deutschland. Das Zentrum hat sich in diesem Fall nur auf das verlassen, was der Publizist Henryk Broder ihm gesagt hat, ohne sich Gedanken zu machen, ob das zutrifft… Das Zentrum kennt die deutschen Verhältnisse wahrscheinlich nicht und beruft sich eben auf einen jüdischen Publizisten, der über Deutschland hinaus bekannt ist und benutzt ihn als seriöse Quelle. Aber offenbar kennt das Zentrum auch nicht die gelegentlich überbordende Polemik des Herrn Broder. Er lebt von der Überspitzung. Man muss nicht alles wörtlich nehmen, was er sagt. Wenn das Wiesenthal-Zentrum das gewusst hätte, wäre es vielleicht etwas vorsichtiger gewesen. http://m.faz.net/aktuell/feuilleton/salomon-korn-zum-fall-augstein-das-wiesenthal-zentrum-kennt-die-deutschen-verhaeltnisse-nicht-12014865-b1.html
Darauf spekuliert tatsächlich einer der wesentlichen Tricks von Antisemiten heute: sich als Verfolgte darzustellen; sich zu gebärden, als wäre durch die öffentliche Meinung, die Äußerungen des Antisemitismus heute unmöglich macht, der Antisemit eigentlich der, gegen den der Stachel der Gesellschaft sich richtet, während im allgemeinen die Antisemiten doch die sind, die den Stachel der Gesellschaft am grausamsten und am erfolgreichsten handhaben« (Adorno, a.a.O.). Daß die Juden uns den Mund verbieten, ist das Gerücht über die Juden, das nach Adorno der Antisemitismus ist. Wer glaubt, daß es wahr sei, ist ein Antisemit. Augstein ist einer. http://www.titanic-magazin.de/essay-augstein.html
Schoeps: Das scheint mir doch alles etwas überzogen zu sein… was soll diese Debatte? Die Äußerungen von Jakob Augstein sind in Teilen sehr verdruckst, das muss man einfach sagen. Aber jetzt gleichzeitig ihn an die Wand zu stellen, das scheint mir ein Problem zu sein. Mir scheint das einfach überzogen zu sein, und hier haben Augstein… zuviel der Ehre, das man ihm da zukommen lässt… Natürlich kann man Kritik äußern an der israelischen Regierungspolitik, aber es kommt auf den Kontext, auf den Subtext auch an, Wenn man sich die Formulierungen von Augstein ansieht, kann man sehr nachdenklich werden, wenn er sagt, das Feuer brennt in Lybien, in den arabischen Ländern, im Jemen und so weiter, und dann erklärt, aber die Brandstifter sitzen anderswo, nämlich in Washington und Jerusalem, da stimmt schon was nicht… Ich würde schon raten, sehr vorsichtig mit dem Antisemitismus-Begriff umzugehen,.. Ich bin belustigt, ich lese die Zeitung und denke, was geht denn eigentlich hier vor? http://www.radioeins.de/programm/sendungen/der_schoene_morgen/_/augstein___ein_antisemit.html
Das Erfreuliche an der Geschichte ist, dass nahezu alle, die sich in den vergangenen Tagen damit beschäftigt haben, die Sache dahin verwiesen haben, wo sie hingehört: ins weite Reich des Absurden. Selbst der Zentralrat der Juden in Deutschland, der nun wirklich andere Dinge zu tun hat, als Journalisten Unbedenklichkeitserklärungen auszustellen, kam zu einem klaren Urteil: “Ich habe einiges von ihm gelesen, es war nicht sehr viel. Ich hatte nie den Eindruck, dass das, was er geschrieben hat, antisemitisch ist”, erklärte Vizepräsident Salomon Korn. Nur in der “Welt” sieht man die Dinge weiterhin anders, was aber auch daran liegen mag, dass man den “Welt”-Kolumnisten Henryk Broder, der in diesem Streit keine unwesentliche Rolle spielt, nicht im Regen stehen lassen will. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/antisemitismus-debatte-der-fall-augstein-a-875976.html
Mir geht das zu weit. Das ist ein Angriff auf die deutsche Pressefreiheit. Wo kommen wir hin, wenn 5 Leute aus LA uns vorschreiben, was hier gedruckt werden kann? Israel muß sich damit abfinden, das die deutsche Presse sich auch mal kritisch mit Israel auseinandersetzt. Und bitte nicht wieder die Nazi-Keule schwingen, das bin ich allmählich leid. Wann immer wir irgendwo in der Welt nicht demütig auf uns selbst einschlagen, höre ich ” Nazis oder Rassismus”. Nein Danke, gesteht uns nach 60 Jahren ein bisschen Demokratisches denken zu.
Israel ist kein homogener Staat und innerhalb Israels gibt es massiven Rassismus. Die arabischen Juden werden an die Front geschickt und die mitteleuropäischen und US Juden leben im schicken Tel Aviv und lassen es sich gut gehen.
Es gibt kein homogenes Israel, dort leben Marokkaner, Russen, Iraker, Perser, Deutsche, Amerikaner, Äthiopier, Franzosen usw. eine bunt zusammengewürfelte Bevölkerung, deren Herkunft durch die zionistische Gleichmacherei unterdrückt werden soll. Ich prophezeie, dass in naher Zukunft viele Menschen in ihre Ursprungsheimat zurückkehren werden.
Man sollte nicht vergessen, dass der rechtradikale Massenmörder Herr Brevik, den weltweit respektierten Wortarbeiter Broder mehrfach zustimmend (!) zitierte. Wenn man im sogenannten Manifest nachliest wird man feststellen, dass die Broderzitate dort keineswegs aus dem Zusammenhang gerissen, sondern sich nahtlos in Breviks Argumentation einfügen.
Wenn ein Broder meint, es wäre ein Segen für Palästinenser unter jüdisch israelischer Gewaltherrschaft entrechtet und Vogelfrei zu sein, so wie er den israelischen Menschenrechtsraub in Gaza verteidigt, um u.A. seiner Verleumdung gegen Augstein scheinbares Gewicht zu verleihen, ist das schon eine besonder Chuzpe, andere instrumentalisiert des Rassismus zu verleumden, um Rassismus in Israel zu erhalten.
Denn wie oft wurden die Palästinser schon im Kollektiv als Terroristen bezeichnet und somit dämonisiert? Wie lange verweigert man nun schon einen palästinensischen Staat und baut im Westjordanland lieber israelische Siedlungen? Wie kann man von Terroristen erwarten, dass diese unschuldige Zivilisten schonen, wenn es Israels hochgerüstetes Militär noch nichtmal schafft?
Ich bin Jahrgang 1974 und habe es satt, als Deutsche unter Generalverdacht gestellt zu werden. Ich bin genauso verantwortlich wie alle anderen Menschen auf der Welt, dass so etwas wie die Shoa nie wieder passiert und darum kritisiere ich alle Staaten, die die Menschenrechte nicht achten. Menschenrechte, die universell sind und nicht manche gelten und für andere nicht! http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-01/antisemitismus-augstein-abraham-cooper/#comments
„Für die Journalistinnen und Journalisten gilt das Gleiche wie für alle anderen Deutschen auch: Wir haben aufgrund des Holocaust eine besondere Verantwortung“, sagte Konken. „Dieser Verantwortung kann aber nur gerecht werden, wer sich kritisch mit der Politik und den Entwicklungen im Nahen Osten auseinandersetzt. Das ist weit entfernt von Antisemitismus.“ http://www.medienmilch.de/frischmilch/news/artikel/details/103477antisemitismus-djv-verteidigt-augstein/
Der Journalist hat den Vorwurf, er sei antisemitisch, zurückgewiesen. Das Simon Wiesenthal Zentrum habe nicht sauber gearbeitet und nicht gut recherchiert, bevor es ihn auf die Liste der schlimmsten Antisemiten gesetzt habe, sagte Augstein im tagesthemen-Interview. Kritischer Journalismus dürfe nicht auf diese Art diffamiert werden. Dies könne auch nicht im Interesse des Zentrums sein. http://www.tagesschau.de/inland/augstein106.html
Der Antisemitismus-Vorwurf ist seit Jahrzehnten Broders publizistisches Markenzeichen, seine Attacken auf Augstein haben schon vor geraumer Zeit begonnen, und so war es vielleicht kein Wunder, dass der israelische Historiker Tom Segev, von der taz befragt, was er von dem neuen Fall halte, lapidar antwortete: “Für mich hört sich das Ganze wie eine interne Berliner Szene-Fehde an”. Und Micha Brumlik, Pädagogikprofessor in Frankfurt am Main und langjähriger Leiter des Fritz Bauer-Institutes zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust, winkte ebenfalls ab. Man solle das nicht so ernst nehmen, sagte er der taz und fügte hinzu: “Augstein manövriert zwar gelegentlich an der Grenze zum Ressentiment, aber er argumentiert differenziert.” http://www.sueddeutsche.de/kultur/jakob-augstein-auf-antisemiten-liste-ausweitung-der-kampfzone-1.1565581?null