Karl Heinz Geiger, Dipl.- Ing. Soll am deutschen Wesen wieder einmal die Welt genesen? Keine einzige Nation auf der Erde folgt unserer wahnwitzigen Idee der Energiewende! Warum? Ich behaupte, dass die Energiewende eine Fahrt in eine Sackgasse als Einbahnstraße ist. Die Volatilität von Sonne und Wind, die Nicht- Speicherbarkeit des täglich, stündlich, auch noch bedarfsgerecht benötigten BRD- Strombedarfs und der Vorrangeinspeisung von Sonne und Windenergien führen dazu, dass Gaskraftwerke mit 60% nur noch für die von den volatil fehlenden Netzeinspeisungen zur Bedarfszeit von 8760 Std/a, noch in Flauten, bei wolkenverhangenem Himmel und in Nächten zur Netzstabilisierung, liefern dürfen. In 2011 lief das Gaskraftwerk noch 4000 Std/a, in 2014 lediglich noch 191 Volllaststunden. Da bleibt die Rentabilität auf der Strecke. Unsere Regierung, in Personalunion A. Merkel einfach nicht erkennen kann oder will, dass die Sonne und der Wind unabhängig von unserem Bedarf, nur 950 Vollaststunden/a bzw. 1650 Volllaststunden/a liefern kann!!! Dann werden die umweltbelastenden, vorzugsweise Braun- Kohlekraftwerke nach Std. wieder hochgefahren, nicht wegen der Umweltbelastung sondern der Produktionskosten wegen. Der Ehrlichkeit halber sei noch darauf hingewiesen, dass A. Merkel durch Ihre Entscheidung des Ausstiegs aus der sichersten KKW- Technik der Welt, nur den Grünen das angstmachende, aber stimmengewinnende, kerntechnische Thema, gestohlen hat. Kosten für den dt. Steuerzahler > 2 Billionen € !
Lieber Herr Heller, es ist ein Problem, die physikalischen Gegebenheiten der Elektrizität Leuten nahezubringen, deren Wissen und Erfahrungen weit überwiegend auf ganz anderen Feldern vorhanden ist. Das liegt vor allen Dingen an der Abstraktheit dieser Materie, für die Menschen keine Sinne haben, man kann Strom, Spannung, Ladung, die Wechselwirkungen von Strom und Magnetismus nicht sehen , hören oder riechen, nur gelegentlich die Auswirkungen mit anderen Stoffen, z.B. die Geräusche bei der Magnetostriktion (einige haben dies schon bei MRT-Untersuchungen erleben können) oder haben im Nebel unter Hochspannungsleitungen das Knistern der Sprühentladungen gehört. Oder schon, Gott sei Dank ziemlich selten, beim Berühren spannungsführender Teile einen schmerzhaften elektrischen Schlag bekommen. Aber wenn Sie schon das Wassermodell als Analogie zu elektrischen Erscheinungen im Leiter verwenden, so geht dies wirklich wesentlich einfacher und plausibler mit Wasserrohren als mit Ihrem Teichmodell. Da können Sie den Strom benennen, die fließende Wassermenge pro Zeiteinheit, die Spannung als Höhendifferenz eines speisenden Wasserbehälters und eines tiefer liegenden Auffangbehälters, das Wasserrohr als Leiter, den Querschnitt des Wasserrohres als Analogon zum Widerstand, sogar über Wasserpumpen und Wasserräder die Analogien zu Generatoren und Motoren herstellen. Aber ansonsten bin ich mit Ihren Darstellungen weitgehend einig. Sogar als Nichtfachmann (der ich nicht bin, ich habe dieses Fach vor mehr als 50 Jahren studiert) merkt man, daß die “Erfinder” des EEG zwei Lehrer waren und 2 Juristen, alle vier auch noch Politiker dazu. Viele Grüße
Vielen Dank für diese verständliche und klare Analyse des Status Quo der Energiewende. Die politischen Entscheider verstecken sich seit Jahren hinter ihren Kampfbegriffen. Deutschland muss mal eben den Klimawandel stoppen und die Welt retten. Das ist auch so ein deutscher “Alleingang” der sich auf unsere europäischen Nachbarn auswirkt, ob es denen passt oder nicht. Das Stromnetz endet ja nicht an den Grenzen und etwaige Netzprobleme wirken sich auch auf Ländern aus, die eine komplett andere Energiepolitik verfolgen, siehe Frankreich. An Widersprüchen mangelt es nicht: Einerseits argumentiert man mit der Verminderung des Stromverbrauchs um die Hälfte, andererseits will man die Elektrifizierung des Automobiles noch stärker subventionieren. Die offenen Fragen warten auf Antworten, doch die Politik liefert nicht. Ein Armutszeugnis für das Industrieland Deutschland-AG.
Alles richtig, aber die Politik wäre nicht die Politik, wenn sie eine aussichtslose Situation nicht noch verkomplizieren könnte. Denn wenn demnächst nach dem Willen der Bundesregierung erst mal eine Million und dann sehr viel mehr E-Autos an die Steckdose gehen, wird der Verbrauch (und die Anforderungen an die Grundlast) nochmals kräftig steigen. Ach, Konsistenz in einem religiösen Gebilde wie der Energiewende zu suchen, ist etwa so wie einen praktischen Nutzen einer Pilgerfahrt zu erwarten. Selbstkasteiung scheint in beiden Fällen das wahre Ziel zu sein.
Mit etwas gutem Willen kann das ein durchschnittlich begabter Neuntklässler verstehen. Warum eine studierte Physikerin wider alle Vernunft trotzdem an dieser Politik festhält, ist mir völlig unbegreiflich.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.