Ein wunderbarer satirischer Beitrag, mit einem abschließenden auf keinen Fall ernst gemeinten Vorschlag, der einem aber die Augen öffnet. Denn wenn die in Nochdeutschland lebenden zigtausend friedlich für Erdogan demonstrierenden Deutschtürken oder Türkdeutschen oder Migranten türkischer Herkunft weiter friedlich demonstrieren sollen, wäre es nicht gerade geschickt, sie mit Erdogan-Kritikern zu konfrontieren. Es stellt sich also die Frage, weshalb die Erdogan-Fans hier in Deutschland freiwillig ihre doppelte Staatsbürgerschaft erleiden und den bösen Putsch gegen Erdogan nicht zum Anlass nehmen, in die Heimat zurückzukehren, um dort für Ruhe, Ordnung, Demokratie und Recht zu sorgen. Die Welt schaut auf uns und sagt: “Irre!”
“Wie wäre es mit Asyl für Türken, die Erdogan stören?” Sehr geehrter Herr Broder, Sie gehören zu den Journalisten, die sich hin und wieder eine eigene Meinung leisten und ich schätze Sie dafür. Ihren oben stehenden Vorschlag halte ich aber für nicht gut. Zum ersten soll Deutschland nicht das Auffangbecken für gestrandete Menschen aus Konflikten in islamischen Ländern sein. Das ist nicht unsere Funktion in der Welt. Wir haben andere Aufgaben, die hierdurch ins Hintertreffen geraten. Zum zweiten wären die aufgenommenen Erdogan-Gegner in Deutschland nicht sicherer, als in der Türkei. Die Erdogan-Anhänger haben ihre Möglichkeiten. Sie wissen das. Bei unserer Bundesregierung muss man dagegen sehr aufpassen. Solcher Unfug fällt bei ihnen schnell auf fruchtbaren Boden. Denken Sie bitte daran! Herzlichst Stephan Martin
Ich schätze Sie sehr, Herr Broder, aber ihre Meinung, Deutschland könne “den paar” Türken, die von Erdogan verfolgt werden, locker Asyl gewähren, teile ich absolut nicht. In der Türkei werden alle Kurden verfolgt, dort leben lt. Wikipedia zwischen 15 und 22 Mio. Kurden. Wenn sich die alle hierher auf die Socken machen, dann gute Nacht…
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