Menschen wie Frau Kahane machen mir zugegebenermaßen Angst. Oder, halt - ich muss korrigieren: Angst macht mir eher, dass sie als eine Art ‘moralische Instanz’ mit dem Segen politischer Führungseliten ihre unseligen Ideologien ausbreiten darf, und das ausgerechnet vor dem Hintergrund ihrer eigenen Vergangenheit. Angst macht mir, was mittlerweile willkürlich als ‘Hatespeech’ verurteilt werden darf, von wem und durch wen legitimiert… Quo vadis, Germania? Es scheint eine in mehrfacher Hinsicht ungesunde Zukunft vor diesem Land zu liegen.
Wenn man bedenkt, wie nach der “Wende” (wohin eigentlich, müßte man sich mit Abstand von reichlich 25 Jahren fragen) selbst der kleinste IM aus allen Behörden, Zeitungen etc. “eliminiert” wurde (was ja im Prinzip auch richtig war, dennoch hätte eine Einzelfallprüfung schon mal gut getan, denn es gab nachweislich auch Fälle, bei denen IM ganz klar zur Zusammenarbeit erpreßt wurden, sie es also nicht freiwillig taten, also als “Überzeugungstäter”), so kann es einen nur noch höchstlich befremden, wenn eine Frau Anetta Kahane, die nach allem, was so bekannt ist, nicht zu den kleinsten IM-Lichtern gehörte und auch nicht gezwungenermaßen “dienstleistete”, sich heutzutage in einer quasi-öffentlich(-rechtlichen???) Position als Hüterin der Demokratie und korrekten Sprache aufspielt und festlegt, was “Haßreden” sind. Drastischer als an ihrem Beispiel kann man eigentlich nicht mehr vorführen, wohin unsere Gesellschaft im letzten Vierteljahrhundert gekommen ist, insbesondere in den letzten 10 Jahren. Dieses Land als Absurdistan zu bezeichnen ist fast noch geschmeichelt. Gottseidank gibt es noch ein paar Vernunftstimmen wie die Ihre, Frau Lengsfeld, die einen gerade noch so davor bewahren, endgültig zu verzweifeln.
Was soll man von einer Ex-Stasi-IM schon Anderes erwarten?
Die passende Erwiderung für Frau Kahane bietet Salman Rushdie: “Nobody has the right not to be offended.” Und was derzeit in den Medien, sozialen Netzwerken und von Politikern pauschal über (vermeintliche) AfD-Wähler/Unterstützer (ganz zu schweigen von ihren politischen Vertretern) ausgekübelt wird, verlangt von den Adressaten sicher auch ein recht dickes Fell…
Ich glaube, man kann das alles nur psychologisch erklären: Kahane gehört wie Merkel zu den Frauen in Deutschland, welche - selbst keine Kinder - vermutlich eine Projektionsfläche für mütterliche Gefühle gesucht haben, und in den “Flüchtlingen” tatsächlich so etwas wie ihre Kinder entdeckt haben. Der Auslöser für diese Gefühle war bei Merkel ganz sicher die Begegnung mit Reem Sahwil letztes Jahr in Rostock, ich denke das kam für sie total überraschend und hat sie überwältigt. Bei Kahane weiß ich es nicht, das Schicksal von Antonio Amadeu war es sicherlich nicht. Aber sie ist ja schon zu DDR-Zeiten viel in der Welt rumgekommen - was sehr außergewöhnlich war - und berichtete von verschiedenen Begegnungen und Ungerechtigkeiten, welche sie erlebt hat. Seit der Wende scheint sie getrieben und macht daraus auch keinen Hehl, den Osten durch “Schwarze” bzw. “Minderheiten” zu besiedeln und dadurch kulturell zu erneuern (sie nennt das die “zweite Wende”), wobei ihr der Vorschlag von Kretschmann (Grüne), mehr Flüchtlinge in Ostdeutschland unterzubringen, im letzten Jahr sehr zu gegen kam.
Sehr gut gekontert, Frau Lengsfeld. Aber der Link zur FR scheint tot zu sein…
Mir gehen die ganzen verpimpelten Weicheier langsam auf den Geist. Das Internet war schon zu Urzeiten ein Hort der praktischen Übung in Schopenhauers eristischer Dialektik und es wurden keine oder nur wenige Rücksichten auf Befindlichkeiten genommen. Dies vor allem in politischen Diskussionsrunden des Usenets. Erfreulicherweise schrieben die meisten damals mit Klarnamen und fanden das vollkommen selbstverständlich. Dann wurde die Usermenge größer und größer und es kamen erst die Anonymen, die meinten es wäre ein Zeichen der Freiheit, wenn man sich hinter einem Pseudonym versteckt. Sie vertraten auch die Meinung, daß nur der Inhalt eines Beitrages zählen sollte, unabhängig vom Autor, wobei sie natürlich simple Grundzüge der Textkritik einfach in den Mülleimer traten. Und dann kam der Durchbruch mit dem Weg 2.0 und die ganzen Befindlichkeitsdiskutierer verstopften alle Kanäle mit ihrem Gejammer. Manchmal wünsche ich mir das alte Internet zurück. Keine Filme, kein Gebimmel und kein Gejammer - und vor allem keine Heikos und Amadeus und wie sich diese ganzen Intelektuellen alle nennen.
Es gibt kein Recht auf das, was IM Victoria für “Haßreden” halt ? Wirklich ? Dann soll man es mir verbieten. Viel Spaß dabei. Bring it on !
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