Die Gegenüberstellung der Alternativen, denen sich der deutsche Arbeiter gegenüber sieht, ist völlig richtig charakterisiert. Nimmt man hinzu, daß den deutschen Arbeiter an den drei bedeutenden Bewegungen des 19. Jahrhunderts - Nationalismus, Sozialismus, Liberalismus - immer nur die Frage interessiert hat, wer für Arbeit und den ihr entsprechenden Lohn sorgt, wird klar, daß die Frage der Sicherheit im öffentlichen Raum für ihn keine politische ist. Mein Großvater sagte bereits zum Nationalismus: “Mein Vater hat keen Land…” Zum Sozialismus meinte er: “Arme machen arme Leute ärmer!” Er hatte nichts gegen Liberale, denn “der Junge soll raus aus det Milieu”. So wird der deutsche Arbeiter immer für Solidität und Ordnung stehen und sagte schon zu den ‘68-Bewegten: “Geht doch rüber!” Da sich die SPD als Garantin von Arbeit und Ordnung gleichermaßen zugunsten einer kruden Moralvorstellung ausgeklinkt und von den “Spinnern von ‘68” ununterscheidbar gemacht hat, kommt sie für die Arbeiterschaft nicht mehr in Betracht.
“Lieber politisch unkorrekt leben als politisch korrekt sterben.” Dieser Satz ist einfach genial und genial einfach - er erklärt alles, um das Motiv AfD zu wählen zu verstehen.
Ich würde nicht sagen, dass aus den AfDlern die blanke Wahrheit spricht. Zumindest machen sie oft Fehler, leisten sich zu oft Ungenauigkeiten - vor allem in Wortwahl und Formulierung. Aber dass die “andere Seite” lügt, ist nun doch offensichtlich. Man wird aus dem Mund des Lügners, aber kein kleinlautes Geständnis bekommen, solange er noch irgendwo ein Schlupfloch findet. Da wartet noch viel kleinteilige Arbeit. Und da stimme ich dem Autor entschieden zu: wenn Merkel weg ist - was wir noch in diesem Jahr erleben werden, Wette gilt! - ist noch gar nichts gewonnen. Glück auf!
“andererseits wäre der politische Untergang der Partei von Brandt und Schmidt dann doch eine Plattenverschiebung in der politischen Tektonik Deutschlands” Ich fürchte die Partei von Brandt und Schmidt gibt es längst nicht mehr. Ansonsten sehr schön und einfach erklärt, warum die SPD hinter die AfD zurück fallen muss. Ich fürchte nur, dass Nahles, Stegner und Co. es trotzdem nicht verstehen.
In der ganzen Welt gilt es eigentlich als normal, wenn sich gewählte Politiker eines Landes für die Interessen der Bürger dieses Landes einsetzen und nicht das Gegenteil tun. Für diese Selbstverständlichkeit hat auch jeder in der Welt Verständnis, das Gegenteil käme ihm verdächtig, unsinnig, ja krank vor. Doch es gibt ein Land auf der Welt, dass nicht so funktioniert. In diesem fühlen sich Politiker von sogenannten Volksparteien den Interessen von Menschen verpflichtet, die sie gar nicht gewählt haben, die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, die zu einem großen Teil nicht einmal in ihrem Land leben. Könnte man da an Schizophrenie denken? Sich zu sorgen um das Wohlergehen von Syrern, Afghanen, Afrikanern, Griechen, Franzosen, Italienern ist sicher lobenswert und richtig, doch darf eine Volkspartei doch nicht Eindruck erwecken, es ginge ihr fast ausschließlich um diese Menschen anderer Nationen. Wenn jegliches Maß verlorengeht, wenn der Normalo-Deutsche gar nicht mehr zählt, seine Interessen als vernachlässigenswert erachtet werden, der Rentner, der die Partei gewählt hat, im Stich gelassen wird, ja dann darf man sich doch nicht wundern, wenn man abgestraft wird. Dann bleibt mir nur die Möglichkeit, entweder schnellstens dafür Sorge zu tragen, dass ich in Zukunkt auch von Ausländern gewählt werden kann, oder ich muss meine Politik ändern.
Sehr geehrter Herr Wegner, ein ganz hervorragender, pointierter Beitrag, der das Potential hat, jedem, aber auch wirklich JEDEM, zu veranschaulichen, wo der Hase im Pfeffer liegt! Vielen Dank dafür!
Die weltfremde und verächtliche Arroganz des SPD-Personals gegenüber dem Wähler-“Pack!” (Gabriel) wird von Tag zu Tag unerträglicher, die Verlogenheit und Heuchelei eines Martin Schulz, der vor der Wahl groß tönte, er stehe nicht mehr für eine weitere Groko-Neuauflage zur Verfügung, dann aber einknickte, groß von einer Erneuerung der SPD schwafelte, die sich wieder auf ihre Kernthemen “soziale Gerechtigkeit” etc. konzentrieren wolle, sich als großen Arbeiter-Politiker inszenierte, um inzwischen wieder ins üppig alimentierte EU-Abgeordneten-Dasein zu entschwinden - all das besiegelte das Nach-der-Wahl-Schicksal der SPD vorerst. Die für den Wähler dringlicheren Themen gänzlich zu ignorieren, statt einer kontrollierten Zuwanderung “keine Obergrenze” zu fordern, schlug einen weiteren Sargnagel ein. Wenn dann noch ein junger Ex-SPDler und Harvard-Lehrender, ein weltfremder Parvenü schlimmster Stufe, unbedarft und gleichzeitig arrogant von einem “historischen Experiment” spricht, bei dem aus einem “monoethnischen” Staat ein “multiethnischer” wird, es selbstverständlich aber “Verwerfungen geben” werde (von denen er selbst praktischerweise nicht betroffen sein wird, da er das Geschehen amüsiert aus sicherer Ferne der USA betrachten kann), sich zwei Tage später aber Frau Weidel ein zwar vereintes Europa, jedoch eines der souveränen Vaterländer wünscht, wissen große Teile der Wähler sicherlich genau, wem sie mehr vertrauen und ihre Zustimmung geben. Denn der Großteil der Wähler (nicht nur der Arbeiter) hat nicht gern das Gefühl, von den Volksparteien nicht nur ignoriert und überhaupt nicht mehr ernst genommen und überdies aufs Gröbste manipuliert zu werden, sondern aus Sicht gewisser Verantwortlicher zu “Labormäusen” erklärt zu werden, die kleinster Teil eines “Experiments” sind und “Verwerfungen” zu ertragen haben (die spüren wir alle mehr oder weniger mittlerweile jeden Tag im Form von Geschehnissen, die in dieser Ausprägung und Häufigkeit früher nicht vorkamen). Also wendet sich der Großteil der Wähler irgendwann ab, denn niemand lässt sich gern veräppeln! Dann wählt er das vermeintlich oder tatsächlich “kleinere Übel”, so in etwas anderer Form geschehen in den USA. Ein Zuviel an Vaterlandsliebe kann es meines Erachtens nicht geben, solange diese nicht in dumpfen Nationalismus und Nationalchauvinismus ausartet. In den meisten Ländern dieser Welt wird Patriotismus als eine von vielen wertvollen Traditionen gepflegt, einzig in Deutschland (“deutscher Sonderweg”) wird sich, gerade an der politischen Spitze, redlich bemüht, das eigene Land sowie dessen Volk geradeheraus zu verachten und wer in der Presselandschaft etwas auf sich hält und wahrgenommen werden will, schreibt am besten hasserfüllte Artikel und klebt ihnen das Etikett “Satire” auf, denn die darf bekanntlich alles (siehe Yücel, Berg…). Kein Wunder, wenn die AfD irgendwann zur neuen konservativen Volkspartei wird (die hoffentlich ihren nationalistischen Flügel loswird) und schwindelerregende Wahlerfolge einfährt, denn in der Not…
Der Artikel trifft es schon recht gut, dennoch greift er auch in einigen Punkten zu kurz. Die “Arbeiter” sind keineswegs so einfach gestrickt, als dass sie lediglich in der Lage wären nach offen zu Tage tretenden Unterschieden zu bewerten. Den “einfachen Deutschen” bleibt nicht verborgen, wie die etablierten Parteien und ihre handelnden Politiker sich immer weiter vom sogenannten Souverän entfernen, die national-staatlichen Interessen mit Füßen treten, sich in einem kaum mehr zu beschreibendem Größenwahn als Visionäre der künftigen “Vereinigten Staaten von Europa” sehen, während der Zusammenhalt, der soziale Friede und die innere Sicherheit im eigenen Land völlig vor die Hunde gehen. Als Argumente hält man den “Menschen, die man ja mitnehmen muss” dann immer gerne vor, dass Deutschland wie kein anderes Land von der EU profitieren würde, dass wir noch nie so wenig Arbeitslosigkeit hatten und wie erfolgreich wir als Exportnation sind. Es stimmt, wir haben eine sehr niedrige Arbeitslosigkeit. Aktuell steigt sie wieder, wird statistisch aber so nicht erfasst, weil die nicht in den Arbeitsmarkt zu integrierenden Migranten anders kategorisiert werden. Viele der Menschen die sich so glücklich schätzen können Arbeit zu haben verdingen sich über viele Jahre in prekären Beschäftigungsverhältnissen, manche müssen zwei Jobs annehmen um sich und ihre Familie über Wasser zu halten, sie dürfen aktuell bis zum 67. Lebensjahr arbeiten um anschließend nahtlos in die Altersarmut zu wechseln. Ihre Rente bessern sie sich mit Flaschen sammeln auf, während der Bundestag größer und die Bezüge der Abgeordneten immer üppiger werden. Aber auch der Mittelstand findet keinen bezahlbaren Wohnraum mehr, die Gäste der Bundeskanzlerin werden hingegen bestens versorgt, obgleich sie noch nie einen auch noch so geringen Teil zur Wertschöpfung in diesem Land beigetragen haben. All dies soll auch noch “erklärt” werden, so dass “die Menschen” (diejenigen die man mitnehmen muss) es auch verstehen. Da kommt das Netz DG des Bundeszensurministers gerade recht, kritische Stimmen werden mundtot gemacht und die staatlichen Leitmedien verbreiten weiter die staatlich sanktionierte Einheitsmeinung. All das erkennen die “einfachen Deutschen” immer mehr, im Osten, aufgrund ihrer Erfahrungen der Vergangenheit schneller als im Westen.
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