Ansgar Neuhof / 05.08.2016 / 15:00 / Foto: Lionel Allorge / 7 / Seite ausdrucken

Amadeu-Antonio-Stiftung jetzt mit eigener Verschwörungstheorie

Von Ansgar Neuhof.

In letzter Zeit sah sich die Amadeu-Antonio-Stiftung einigem Gegenwind von Kritikern vorwiegend aus den alternativen Medien ausgesetzt. Jetzt holt die Stiftung zum Gegenschlag aus – auf die ihr eigene Weise, so wie sie es am besten kann.

Schritt 1: Eine Zeitung, in der auch die Stiftungsvorsitzende Anetta Kahane publiziert - davon gibt es einige, hier ist der Tagesspiegel aus Berlin,  sowie ein Journalist, der der Stiftung gewogen ist - hier Matthias Meisner, Redakteur beim Tagesspiegel.

Schrift 2: Dieser Journalist fertigt einen Artikel, der weitgehend faktenfrei ist und nicht auf die sachliche Kritik an der Stiftung eingeht, sondern der nur so trieft vor Verunglimpfungen gegenüber Kritikern: von aggressiv bis rechtsextrem, von Bösartigkeit bis Hass – keine negative Beschreibung wird ausgelassen.

Schritt 3: Der Journalist übernimmt unhinterfragt die Sicht der Täterin, die sich als Opfer einer Verschwörung (= bösartigen Kampagne) sieht [Merke: Verschwörungstheorien sind schlecht, es sei denn sie passen ins eigene Bild.]

Schritt 4: Journalist und Zeitung verschweigen die Verbindungen zur Amadeu-Antonio-Stiftung. 

Tatsächlich ist der Tagesspiegel-Redakteur Matthias Meisner jedoch auch als Autor bei der Wochenzeitung „Die Zeit“ mit zahlreichen Artikeln gelistet. Im Stiftungsrat der Amadeu-Antonio-Stiftung sitzt mit Andrea Böhme eine Journalistin der Wochenzeitung „Die Zeit“. Tagesspiegel und "Die Zeit" gehören beide zum Holtzbrinck-Konzern, Tagesspiegel-Herausgeber Giovanni di Lorenzo ist zugleich Chefredakteur der "Zeit". „Die Zeit“ ist offizieller Partner der Amadeu-Antonio-Stiftung, di Lorenzo hat das Projekt Netz-gegen-Nazis der Stiftung initiiert. Wörtlich heißt es auf der Internetseite der Stiftung: „Die Amadeu Antonio Stiftung ist seit 2009 die Trägerin des von der Wochenzeitung „Die ZEIT“ gegründeten Internetportals http://www.netz-gegen-nazis.de. So soll eine kontinuierliche Berichterstattung über Rechtsextremismus und andere Formen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in Deutschland gewährleistet sein und Experten-Wissen einen Weg in die Öffentlichkeit finden.“  

So macht man interessengeleiteten Journalismus – aktuell zu „bewundern“ beim Tagesspiegel. 

P. S.

Im Stiftungsrat der Stiftung sitzt auch Stephan Kramer, seit 01.01.2015 Leiter des Amts für Verfassungsschutz Thüringen. Auf der Internetseite der Stiftung fehlt dieser Hinweis, dort wird er nur mit seinen früheren Ämtern vorgestellt. Dementsprechend war diese Verbindung zum Verfassungsschutz auch nicht Gegenstand des früheren Beitrags über die Vernetzung der Stiftung mit Politik, Justiz, Wirtschaft und Medien. Mag sich jeder selbst eine Meinung darüber bilden, warum die Stiftung bei Herrn Kramer die aktuelle Tätigkeit verschweigt.

Ansgar Neuhof (46) ist Rechtsanwalt und Steuerberater mit eigener Kanzlei in Berlin

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Leserpost

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Günter Frey / 06.08.2016

Ja die alten DDR Seilschaften feiern mit Frau Merkel, Herrn Maas und Frau Schwesig in Zusammenarbeit mit IM Viktoria fröhliche Urstände!

Martin MIchael Kunkies / 06.08.2016

Danke Achse des Guten Nun weiß ich warum ich bei der Zeit gesperrt wurde!!!

Magdalena Schubert / 06.08.2016

@Rolf Permeier Sie fragen, was die damit zu tun haben? Ich denke, all diese Vereine und Menschen wollen damit den Heiligenschein abonnieren! Denn noch nie war es so einfach wie heutzutage, sich in die Reihe der Moralisten und Bessermenschen einzugliedern. Und es erfordert ja nicht mal Mut, sondern nur ein simples “Mitläufergen”...

Barbara Kröger / 06.08.2016

Es ist für mich absolut unverständlich und unerträglich, dass eine solche „Stiftung“ von Bundesstellen gefördert wird, d.h. von unseren Steuergeldern!  Bitte decken Sie die „Verbindungen“ und „Machenschaften“ dieser Leute unbedingt auch weiterhin auf!! Ich möchte in einem demokratischen Staat leben!

Rolf Permeier / 05.08.2016

Bin mal eben auf das Netz gegen Nazi Ding gesurft und staune über den Sponsoreneintrag ganz unten: Der Deutsche Feuerwehrverband. Was bitte haben die denn damit zu tun? Als freiwilliger Feuerwehr_mann_ verbitte ich mir so eine ideologisierte Einmischung. Was kommt wohl als nächstes - “Kein Löschwasser für Rechte?” Ich bin empört.

Rudolf Kloshammer / 05.08.2016

Danke für die Infos!

Dietrich Herrmann / 05.08.2016

Stasi 2.0 brauchen wir nicht in Deutschland, Frau Kahane. Gesinnungsschnüffelei und die Aufforderung dazu hat es in Deutschland schon zweimal gegeben. Wollen Sie sich da jetzt einreihen? Da wären Sie in illustrer Gesellschaft. Ich glaube, ich brauche Ihnen die einschlägigen Namen dazu nicht zu benennen. Diese Stiftung MUSS unbedingt weiter bekämpft werden!

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