Das Schreiben, welches Airbnb erst kürzlich an alle seine registrierten Mitglieder heraus geschickt hat, hätte als eine Empfehlung heraus gegeben werden können, als einen Leitfaden, wie sich die Macher der Zimmer- und Apartmentvermietungswebsite von Privatpersonen an Privatpersonen den Vermietungsbetrieb im Idealfall vorstellen. Dieses Schreiben als “Bekenntnis” zu formulieren und jedem das Papier unter die Nase zu halten, in der Konsequenz mit den Worten dazu: unterschreib´ das, oder Du bist raus. Das ist Erpressung; Gesinnungserpressung. Es zeichnet sich immer mehr ab, wenn man die Entwicklung der heutigen “Gesinnungwächter” mittels Artikel in der Presse liest, dass sich die selbsternannten “wahren” liberalen und offenen Personen und Gruppierungen, als diejenigen outen, die in Wahrheit keine Abweichende Meinung oder Ansicht neben ihrer gelten lassen und dafür auch nicht davor zurück schrecken, die moralische Daumenschraube auszupacken und anzuweden. Der Inhalt des sogenannten “Bekenntnis” von Airbnb mag gut gemeint sein, aber die User dieser Website dazu zu zwingen, dieses unterschreiben zu müssen, oder die Website nicht mehr nutzen zu können ist ein weiterer Beweis dieser befremdlichen und irritierenden Art und Weise, denen sich heutzutage bedient wird, um Personen auf die gewünschte Spur zu bringen.
Der Artikel trifft genau ins Schwarze. Das Unverschämte an dem eingeforderten Community-Bekenntnis liegt in der Unterstellung, dass die Nutzer Nachhilfe in Elementarem benötigen. Ich werde zurückschreiben und von den Airbnb-Managern das Bekenntnis einfordern, dass sie nur bei Grün über die Ampel gehen und keinen Müll auf die Straße werfen. Wenn sie ablehnen, kündige ich meinen Account.
Ganz wunderbar recherchiert Herr Maxeiner, herrlich. Ich mag es übrigens auch nicht, wenn ich sofort mit Du angesprochen werde. Das ist im anglo-amerikanischem Raum ganz normal aber noch lebe ich in Deutschland. Verlangt Airbnb von der Person, die ein Zimmer, Wohnung oder Haus vermieten möchte, eine Vermietergenehmigung (falls selbst nur Mieter) ? Würde mich mal interessieren. Ich bin erst kürzlich umgezogen und bei der Anmeldung der neuen Adresse mußte ich eine Vermieterbestätigung vorlegen. Zum Glück hatte die Vermieterin bereits eine Bestätigung ausgefüllt. Sonst hätte ich mich gar nicht anmelden können. Hoch lebe die Bürokratie.
Mal eben folgendes Mail an Airbnb geschrieben: “Guten Tag, Sie haben mich aufgefordert, Ihr Community-Bekenntnis zu akzeptieren. Ich akzeptiere dies nur, wenn Sie gleichzeitig Ihre Geschäftstätigkeit in Ländern einstellen, die Ihrem Community-Bekenntnis nicht entsprechen. Zum Beispiel diskriminieren Länder wie Saudi-Arabien etc. Homosexuelle. In vielen Ländern werden religiöse Minderheiten diskriminiert. Aktuell werden in der Türkei Hunderttausende Menschen wegen ihrer politischen oder weltanschaulichen Ansicht extrem diskriminiert. Sollten Sie Ihre Geschäftstätigkeit in solchen Ländern nicht einstellen, ist Ihr Community-Bekenntnis offensichtlich nur ein übler PR-Gag mit extrem schalem Beigeschmack. Mit freundlichen Grüssen Christopher Sprung, Rechtsanwalt”
Vielen Dank für diesen Text. Das übergriffige “Geduze” nervt ungemein und dass hinter dem genossenkumpeligen 68er-Speech eine (beliebige?) zweite Agenda lauert, erstaunt wenig. Neben Ikea (und vielen nordischen Firmen) brilliert auch die teuerste Firma der Welt mit dem zunahetretenden und respektlosen “Du”, nämlich die deutschsprachigen Ableger des amerikanischen Unternehmens Apple. Dass der Nachfolger von Steve Jobs zum “alternativen Lager” gehört, ist bekannt. Leider ist er auch langweilig, keine Spur innovativ und ziemlich abgehoben, wie alle angeblichen Weltverbesserer.
Ist es nicht en vogue zeitgeistige Gesinnungsschnüffelei zu betreiben?!? Oder verstehe ich da was falsch, wenn ich der Meinung bin, dass zahlreiche Personen aus Politik und REGIERUNG genau dies gesellschaftsfähig machen? Gibt es nicht in der Zwischenzeit neue geflügelte Worte für dieses kranke Hobby, etwa “mit zweierlei Maas messen”?
Habe mich deswegen letzte Woche von diesen Religions- und Moralwächtern getrennt.
Mich irritiert derzeit auch der penetrante Verkaufsversuch der schönen neuen Welt mit den Katalogen und Werbeprospekten, die vor Weihnachten verstärkt ins Haus flattern. Irgendwann nach dem Sommer gab es einen auffallenden Bruch und ein erheblicher Teil der Models sah nicht mehr wie bisher europäischstämmig aus - und das vorwiegend bei grossen renommierten Firmen und Produkten, die für die Mehrzahl der derzeitigen Einwanderer kaum interessant sein dürften. Was bewirkt das beim Konsumenten? Bei uns aufgrund des sehr unangenehmen Eindrucks der Zwangsfütterung, dass die Werbung unbesehen der Produkte in den Müll geht. Ich kaufe keine Weltanschauungen, nicht einmal, wenn man sie mir als vermeintlich kostenlosen Beifang auf den Teller zu legen versucht.
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