Dirk Maxeiner / 27.04.2016 / 16:00 / Foto: Tim Maxeiner / 9 / Seite ausdrucken

Ab sofort 4.000 Euro Verschrottungsprämie für den gesunden Menschenverstand

Ich werde jetzt seit Monaten und Jahren mit der Aussage genervt, die Bundesregierung wolle 2020 eine Million Elektroautos auf unseren Straßen sehen. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Aber wieso will die Bundesregierung nicht eine Million Heißluftballons am Himmel sehen? Oder eine Million fliegende Teppiche? Oder eine Million Rollschuhfahrer unter den Linden? Für das Weltklima sind die Auswirkungen ungefähr ebenso relevant.

Was also verdammt nochmal ist der Sinn von einer Million Elektroautos? Ok. Muss ja, wie gesagt, nicht alles Sinn haben. Aber seit wann muss Unsinn subventioniert werden? Gibt es nicht genügend Schwachsinn ohne staatliche Zuschüsse? Offenbar nein: Ab jetzt wird die endgültige Verschrottung des gesunden Menschenverstandes mit 4.000 Euro gefördert. Endlich können Geringverdiener zur Finanzierung der Hobbys der Bionade-Elite herangezogen werden.

In den innerstädtischen Jugendstilbezirken wird die Luft sofort besser, die Abgase entstehen jetzt draußen vor der Stadt, wo der Proll neben dem Kohlekraftwerk haust. Da kommt der Strom für die Elektroplage nämlich her. Und die Subventionen auch. Genial.  Für die Kohle ist die Nicht-Talkende-Klasse gleich in zweifacher Hinsicht zuständig.

Mich verwirrt aber, dass unsere gesetzlichen Vormünder in Berlin noch nicht einmal die Planwirtschaft richtig verstanden haben. Die geht nämlich anders.  Für das Klima brauchen wir, wenn überhaupt, doch nicht eine Million mehr, sondern eine Million WENIGER Autos. Und da hätte ich auch eine Idee: Jeder, der sich kein Auto leisten kann oder freiwillig darauf verzichtet, kriegt 4.000 Euro Prämie. Das wäre dann zur Abwechslung mal Umverteilung von oben nach unten. Kostet pro Grünen-Wähler nur den Gegenwert einer veganen Eiskugel. Als kleiner Ausgleich für die Energiewende. Da bin ich ganz bei Sahra Wagenknecht.

Siehe dazu auch diesen Beitrag auf Tichys Einblick.

Foto: Tim Maxeiner

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Wolfgang Richter / 28.04.2016

Diese Super - Subvention für Vermögende paßt gut in die Reihe der ökologischen Steuerverschwendungsmodelle für Energiewende- profiteure, wie Grundbesitzer, die nach Kassieren der landwirtschaftlichen Stillegungsprämie den Platz an einen Windradaufsteller verpachten oder z. B. Großagrarier mit Riesenhallen für Massentierzucht, auf deren Dächern Solarplatten verbaut werden, alles finanziert von der Masse der Kleinen Leute durch Zwangsabgaben auf die staatlich garantiert überhöhten Preise für Überschußstrom. Und nun noch eine Prämie für den Erwerb eines Spaßautos, das nur für Kurzstrecken geeignet ist u. sicher nicht den Erst- oder auch Zweitwagen ersetzt, sondern von Leuten, die es sich leisten können u. wollen zusätzlich als Spielzeug gekauft wird, zumal man ja offensichtlich darauf verzichtet, als eine Bedingung an die Prämie die Verschrottung eines Benziners oder Diesels nachzuweisen. Somit wird der Fzg.-Bestand auch nicht ab- sondern zunehmen, weil mehr Fzge. auf die Straße kommen, allerdings mit der kleinen Nebenwirkung, daß die Fahrer der E-Autos von ihren Privilegien Gebrauch machen und die Abgas verursachenden Staus in den Innenstädten schneidig über die ihnen zugänglichen Bus- und Taxi-Spuren passieren, was bei zunehmenden Zulassungszahlen deren Vorzugsfahrt auch ausbremsen dürfte. Aber da das Projekt u.a. von einem SPD_Minister mit verabschiedet wurde, der zur Partei der Walter der Interessen der Kleinen Leute gehört, muß das Programm auch für diese noch irgendwo versteckt etwas Gutes haben. Vermutlich verrät er uns dies im nächsten Wahlkampf, wenn es für seine Partei darum geht, die 20 % - Marke zu halten, somit Glück-auf, damit die zur Sicherheit der Stromnetze zu betreibenden Kohlekraftwerke dem Neu-E-Auto-Besitzer nicht den Mief Richtung seiner Villa treiben, und damit die Tränen in die Augen.

Andreas Rochow / 27.04.2016

Es ist schon ein Treppenwitz, dass Frau Merkel mit dieser “Prämie” nun evtl. erreicht, eine selbst abgegebene Vorhersage mit Steuergeld - unser aller Geld! - Realität werden zu lassen. Als ob wir keine andere Sorgen hätten! Aber ihre Hypermoral rechtfertigt ja fast alles.

Karla Kuhn / 27.04.2016

Abgesehen davon, daß diese Prämie Steuerverschwendung²  ist, ist sie meines Erachtens gesetzlich auch sehr fragwürdig, weil mal wieder nur eine bestimmte Kaste davon profitiert.  Die E Autos sind nicht gerade preiswert und über die Preise der Ersatzakkus wurde auch nur am Rande diskutiert. Ich habe mich über E- Fahrräder informiert, Die Ersatzakkus sind sehr teuer, also bleibe ich bei meinem lieben alten Drahtesel.  Da kann ich mir vorstellen, daß die Akkus für die E Autos so richtig ins Geld gehen.  Die “Umweltverbesserer” glauben auch noch, der Strom kommt aus der Steckdose.  Soviel Unverstand von Seiten der Politik ist ja nichts neues. Dafür dürfen dann die zukünftigen Rentner als Belohnung auch länger malochen.

Wolfgang Schmid / 27.04.2016

Der alten CDU (so bis 1988 etwa) hätte ich eine derart schamlose Umverteilung von unten nach oben ja zugetraut - aber dass der ehemalige Energieminister Siggi Pop Gabriel nach der Einführung der Quecksilber-Amalgam-Energiesparlampe und dem Umverteilungs-EEG jetzt als Vizekanzler auch noch die Tesla- und i8-BMW-Käufer (letzterer kostet rund 130.000 € und schafft laut Hersteller immerhin “eine Elektrische Reichweite bis zu 37 km”!) alimentiert, ist schon mit gesundem Menschenverstand nicht mehr zu verstehen. Soll das die Rettungsaktion für die deutsche Autoindustrie werden? Oder hat Gabriel bei einem Hongkonger Buchmacher gewettet, bei der nächsten Wahl an der 5%-Hürde zu scheitern?

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen

Es wurden keine verwandten Themen gefunden.

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com