Fernsehdirektorin Holzner: ‘Man habe den jungen Mann genau überprüft, ob er für eine Sendung geeignet sei.’ - Nein, offenbar hat man das gerade nicht (!) getan. Zumindest nicht in auch nur annähernd ausreichendem Maße. Es lag offenbar weder eine Röntgen-Handanalyse des jungen Mannes vor (er sieht sehr frühreif aus für sein angegebenes Alter), noch schaute sich jemand dessen Facebook-Seite genau an. Inzwischen wurden mutmaßliche Screenshots auf Twitter verbreitet: Sein Foto mit stattlichem Bart bereits vor gut fünf Jahren. Sein “Like” für ein Gewinnspiel eines mit dem bekannten Radikalprediger Pierre Vogel (ausgelobter Preis: eine Reise nach Mekka, “sicheres Drittland”, übrigens). Seine radikalen Sprüche, denen zufolge Deutschland gefälligst islamisch werden müsse. Heute abend löschte Diaa sein Profil vollständig. Eine Facebook-Seite zu überprüfen gehört zu den banalsten Recherchen, die es gibt. Die von unseren Rundfunkgebühren bezahlten journalistischen Profis beim HR bzw. KIKA hätten bei einer solchen Überprüfung sehr schnell darauf kommen müssen, das womöglich etwas mit diesem Kandidaten für ihre Sendung nicht stimmt. Sein archaisches Weltbild unkommentiert auf pubertierende Zuschauer niederprasseln zu lassen, zeugt nicht gerade von pädagogischem Gespür - welches man von einem öffentlich-rechtlichen Kinderfunksender aber erwarten können muss. Doch hier wurde ein junges Mädchen öffentlich vorgeführt, ja: verheizt, ohne vorher in ausreichendem Maße geklärt zu haben, ob ihr Freund vielleicht ein Islamist sein könnte, der es als Schutz Suchender mit der Altersangabe gegenüber den Behörden nicht so genau nahm. Diese Sendung jetzt auszustrahlen ist umso unsensibler, als dies nur weniger Tage nach dem Blutbad von Kandel passierte, als ein angeblich nicht volljähriger Afghane eine 15-Jährige in einer Drogerie abschlachtete, weil sie nicht mehr mit ihm gehen wollte. Unterdessen beklagt sich die ARD gestern via Twitter: “Ein Film über eine erste Liebe hat im Internet zu einem Schwall von Hasskommentaren geführt.” Nun, für übertriebene Hasskommentare sind die Sendeanstalten sicher nicht verantwortlich zu machen. Aber sie sind verantwortlich zu machen für die öffentliche Erregung, die sie mit diesem sehr schlecht vorbereiteten Beitrag, dem Mangel an journalistischer Sorgfalt und dem vernachlässigten Jugendschutz ausgelöst haben.
Gut, daß darüber berichtet wird, danke Frau Lengsfeld!
Eine Diskussionsrunde mit Seltenheitswert. Die Leute reden miteinander differenziert, kontrovers, bekämpfen sich aber nicht. Habe mir das gern angesehen.
Wieso um Gottes Willen wird ein so hanebüchenes Verhalten von den Medien gutgeheißen, ja geradezu propagiert? Wieso wird jeder vernünftige Antwort darauf als rechte Hetze abgetan? Wohin führt uns diese Indoktrination? Sind alle verrückt geworden?
Ergänzend könnte man noch anmerken, dass der HR die Sache noch “verschlimmbessert” hat, indem er erklärt hat, Mohammed alias Diaa habe die Seite des Salafisten-Hasspredigers Pierre Vogel nur wegen eines Gewinnspiels “geliket” (Hauptgewinn: eine Mekka-Reise). Jedoch stand das “Like” offensichtlich in Wahrheit in keinem direkten Zusammenhang damit und blieb auch danach bestehen. Außerdem hat Mohammed alias Diaa auf seiner Facebook-Seite - auf einer Kanone sitzend - kundgetan, er wolle die Deutschen islamisieren. Richtig fatal ist jedoch, dass der HR in einer Kindersendung (Zielgruppe: 3-13 Jahre) vollkommen unkommentiert ein Lebensmodell als Normalzustand transportiert, in dem Grundrechte zur Disposition und neu verhandelt werden, etwa dass Mohammed alias Diaa seiner Freundin vorschreibt, was sie anzieht, dass sie nicht ins Schwimmbad gehen darf, mit wem sie befreundet sein darf usw. Wie sich das mit einem modernen, auf dem Grundgesetz basiertem Frauenbild verträgt, kann der HR leider nicht beantworten. Auf die Frage, wieso weder Name noch Alter des Mannes verifiziert werden konnten, ergaben sich geradezu bizarre Recherchenschlampereien des HR, die darin gipfelten, dass der HR auf Twitter Kritiker regelrecht anflehte, dem Sender doch behilflich und die betreffenden Aussagen Dias auf Facebook herauszusuchen und dem Sender zuzusenden - nicht ohne vorher genau diese Kritiker (und generell alle Kritiker dieser haarsträubenden Sendung) als Hass-Mail-Absender verunglimpft zu haben.
Da gibt es nur noch eins: Die öffentlich-rechtlichen, zwangsfinanzierten Volks-Erziehungsanstalten abschaffen, und zwar sofort! Und dem jungen Mädchen kann man nur raten, die Beine in die Hand zu nehmen, und zwar sofort!
Langsam fällt mir nichts mehr ein zu unseren “Leidmedien”. Mir kommt das ganze vor wie eine Mischung aus Ungebildetheit und darauf beruhendem ideologischen Fanatismus, Dummheit und Egoismus. Letzteres deswegen, weil sie ihre dicken Gehälter nur im Rahmen der ö-r. Medien kassieren können. Auf dem richtigen Arbeitsmarkt sähe die Sache anders aus.
Ich warte immer noch auf die Erklärung des KiKa Kanals was die Intention zur Ausstrahlung dieses Beitrages war. Was wollten die Verantworlichen erreichen? Ist Erziehung? Ist es das Aufzeigen von perfekter Integration(was ich nicht verstehe, da Syrer doch nach Beendigung des Krieges in Syrien zurück müssen), oder das Vorspielen “heiler Welt”? Ich finde nur Beiträge, wo sich Verantwortliche rechtfertigen nichts falsch gemacht zu haben, wo steht was diese richtig gemacht haben ... und vor allem was wollten sie den Kindern und Jugendlichen zeigen? Das ein 15 jähriges Mädchen von großen Gefühlen spricht, das ein Muslim sich auf eine “große Liebe” mit einer Christin einläst? Für mich erscheint der Film(welchen ich erst nach dem Hype auf diesen im Internet recherchiert habe da kein TV) komplett sinnfrei, aber das scheint in einer Zeit des “Egostripteaes” wohl normal.
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