Für die Westler ist das Jahr 68 eine große Verklärung nach dem Motto: “Wie haben wir doch die Welt revolutioniert”. Für die Ostler bedeutet das Jahr 68 eine ganz andere politische Lebenserfahrung. Damals wurden mit den Panzern der Warschauer Paktstaaten die Tschechen und Slowaken niedergewalzt und die Mauer für “alle Ewigkeit” zementiert. Zweiter Teil der Erfahrung: Niemand im Westen hat das gejuckt. Vor allem nicht die “Revolutionäre” mit ihrer Verehrung für die Despoten Ho Chi Minh und Mao und den Massenmörder Ernesto Guevara.
Ein wichtiger und notwendiger Beitrag. Wir “DDR” - 68er verbinden mit 1968 die - vergebliche - Hoffnung auf einen menschlichen Sozialismus. Die grölenden pseudointellektuellen 68er Spinner im anderen Teil Deutschland interessierten uns nur am Rande und veranlassten uns allenfalls zu Kopfschütteln. Den Einmarsch der Warschauer Pakt - Staaten in der CSSR rechtfertigten sie zum Teil mit verquasten Argumenten. Für die meisten 68er leuchtete die sozialistische Hoffnung im Osten “heller als 1000 Sonnen”. Die Kreml - Despotie war allenfalls ein verzeihlicher Ausrutscher. ( Wie für diese Klientel der heutige Scharlatan im Kreml als Kumpel des Massenmörders Assad auch irgendwie akzeptabel ist.) Wenn ich damals mit Mao - , Pol – Pot- oder Hồ Chí Minh - Konterfeis durch die Strassen getobt wäre, würde ich mich für alle Zeit in die politische Schamecke verziehen und das Maul halten. Aber wie der Autor anmerkt, haben die sonst so Geschwätzigen bisher geschwiegen. Und das Argument, wer in der Jugend nicht Kommunist war, hätte kein Herz gehabt, halte ich für absolut töricht. Auch der bundesdeutsche Jugendliche dieser Zeit hätte seinen Verstand gebrauchen - und sich informieren können ! Übrigens: Auch was die 1989er Revolution betrifft, hat die Jugend keine Rolle gespielt. Die Studenten jedenfalls verkrochen sich leider zumeist auf ihren vom Arbeiter - und Bauern - Staat „geschenkten“ Studienplätzen hinter den Uni - Toren. Dabei gab es Zeiten, in denen die studentische Jugend Deutschlands die gesellschaftlich Avantgarde stellte. Zum Beispiele in den Jahren 1817 und 1848 /1849.
Natürlich sind die 68er als Antirassisten oder Antifaschisten genauso glaubwürdig wie Mao selbst. Aber man muss eben nur anderen Autoritarismus, Vorurteile, Militarismus, Rassismus vorwerfen & schon werden viele Leute sagen - das muss doch ein Heiliger sein? Das ist eben der große Denkfehler: Jemand, der die Gewalt & Intoleranz von anderen kritisiert, muss keineswegs selbst tolerant & friedfertig sein.
Sie huldigten, und huldigen noch, großen Menschheitsverbrechern, weil gerade die von ihnen, die den Sozialismus bzw. Kommunismus verstanden haben, wissen, dass Gewalt ein inhärentes und notwendiges Merkmal dieser Ideologie ist. Ebenso die Diktatur. Denn anders lässt sich Ergebnisgleichheit unter Menschen, die von Natur aus alle verscheiden sind, gar nicht herstellen. Der links denkende Mensch ist, ob er es weiß oder nicht, ein Menschenhasser, denn der Mensch wird als durch und durch böses Wesen begriffen, das - sich selbst überlassen - nur danach strebt andere Menschen auszubeuten und zu unterdrücken. Daher ist ihm nur mit strenger Gewalt beizukommen. Alle Wege des Sozialismus führen deshalb in die Massensklaverei.
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