Im „begehbaren Wahlprogramm“ der CDU in Berlin ist man sparsam mit dem geschriebenen Wort. Zwar gibt es für jeden Themensaal den passenden Flyer mit ein paar nachlesbaren Erläuterungen. Aber das Parteiprogramm liegt nicht öffentlich aus. Danach muss man fragen. „Wir möchten Sie ja nicht mit Papier zumüllen“, ist die freundliche Antwort. Außer dem Parteiprogramm gibt es noch zwei Broschüren. In einer kann man „kurz und knapp“ die „Kernpunkte des Regierungsprogramms“ nachlesen, auf dem anderen steht unter dem Bild unserer Kanzlerin „Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben“.
Merkel ist überall. Auf allen zehn Seiten Bilder der Kanzlerin, insgesamt 42. Als zu DDR-Zeiten anlässlich eines Messebesuchs von Erich Honecker einmal 26 Fotos vom Partei- und Staatschef in einer Ausgabe des „Neuen Deutschland“ gedruckt wurden, war das selbst den strammsten Genossen peinlich und sie protestierten. Auf der Seite „Lust auf die Zukunft“ sieht man die Kanzlerin durch unterschiedliche Brillengestelle Ausschau auf die „Neugier“ und auf „Neues“ halten. „Unser Land ist stark, indem es Einheit in Vielfalt zeigt“, lautet das Motto einer anderen Seite. In der Mitte ein Bild von Merkel mit Schirm in der Hand im Vordergrund, während Notärzte, Feuerwehrmänner und Arbeiter hinter ihr im Regen stehen.