Wie recht Sie haben: Intelligenz schützt vor Dummheit/en nicht.
Intelligenz und Weisheit, worunter ja quasi jeder was anderes versteht, haben meist schlechte Karten, da diese von Macht und Gier ausgeteilt werden. Merke: Die Bank gewinnt immer.
Herr Arning, finde Ihren Kommentar besser als den Artikel obwohl ich dem auch zustimme. Das ist glaube auch das Hauptproblem von Macron: er ist super intelligent und ein Arbeitstier und meiner Meinung der einzige Politiker den ich in Frankreich nennen kann der die Situation retten kann. Aber er kommt zu arrogant rueber beim einfachen Volk und man weiß nicht ob seine Demut nur gespielt oder echt ist…
Das Phänomen ist mindestens 2000 Jahre alt: “Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden” Röm. 1,22
Ich muss zustimmen, dass Weisheit nicht unbedingt auch Intelligenz erfordert. Gleizeitig habe ich aber auch die Erfahrung gemacht, dass intelligente Menschen sehr selten arrogant sind. Diese angesprochene Arroganz ist vielmehr den Intellektuellen vorbehalten!
Daß moralische Überlegenheit nichts mit intellektueller Brillianz zu tun hat, erkennt man deutlich am sogenannten Gutmenschen, der die Sinnhaftigkeit und Einsicht seines ‘Gutmenschverhaltens’ nicht intellektuell, sondern emotional begründet, vielleicht oft , ohne dies selbst zu bemerken. Gruppendynamik und das Bedürfniss nach einem positiven, eingebildeten Gefühlstatus ist dem Gutmenschego wichtiger. Die Genugtuung angesichts der moralischen Überlegenheit steht im Vordergrund und das satte Zusammengehörigkeitsgefühl bei den ‘Richtigen’ dabei zu sein. Bei diesen eher dümmlichen, aber gut ausgebildeten und einseitig intellektuell Geschulten stellt sich zu allem Überfluß auch noch Hybris ein, was Sie Überlegenheitsgetue nennen. Ich denke dieses Getue ist ein klassisches Kompensationsmoment, denn so blöde, daß die Intellektuellen ihr irrationales Verhalten nicht erkennten, sind sie oft nicht. Aber wer schwimmt schon gerne gegen den Strom!
Es ist ein verbreiteter Irrtum zu glauben, Akademiker seien besonders intelligent oder zumindest befähigt, abstrakt zu denken und komplexe Ideen verfolgen zu können. Die Erfahrung des Alltags an jeder Universität wird sofort zur gegenteiligen Schlussfolgerung führen. Akademiker sind besonders unfähig darin, die Grundlagen und Voraussetzungen der eigenen Existenz und Lebensweise nachvollziehen zu können. Es sind in der großen Mehrheit Drohnenexistenzen, die nur nachplappern können, was drittklassige Schwätzer ihnen Jahrzehnte zuvor eingeredet haben. Die pseudo-intellektuelle Scharlatanerie des Postmodernismus konnte deshalb an den Universitäten ihren Siegeszug erleben. Das bewusst in möglichst unverständlicher Sprache (Langage) gehaltene Geschwätz eines Foucault, eines Derriblablabla - um den Nachvollzug ihrer intellektuell völlig unzureichenden Begründungen und voraussetzenden Annahmen zu verunmöglichen - wird von dieser Klientel eben DESHALB als Ausdruck besonderer intellektueller Superiorität gehalten, WEIL sie es nie verstanden haben. Diese Typen halten auch einen Richard David Precht ernstlich für einen Philosophen.
Die beste Mischung ist womöglich Intelligenz gepaart mit einem bescheidenen Wesen. Oder vielleicht sogar Intelligenz, die sich ihrer selbst nicht einmal bewusst ist. Derjenige, der sich auf seine vermeintliche Überlegenheit etwas einbildet, hat in gewisser Weise schon verloren. Wäre er wahrhaft intelligent, würde er sich darauf nichts einbilden, er wüsste um seine Begrenztheit. Und er würde lernen, mehr mit dem Herzen zu urteilen als nur unter Zuhilfenahme seiner Intelligenz. Der wahrhaft Scharfsinnige ist auch feinsinnig. Fehlt das Eine, fehlt etwas Wichtiges. Wer keine Güte in sich hat, dem nutzt seine Intelligenz wenig. Und der Arrogante sieht nur einen Bruchteil dessen, was sichtbar ist. Deshalb sollte auch etwa ein Politiker oder Staatschef zuvorderst demütig sein. Nur so kann er seinem Volk dienen. Ein weiser Mensch ist wahrscheinlich sehr demütig. Er SIEHT die anderen Menschen. Er versteht vieles und er ist in der Lage zu fühlen. Intelligenz hilft, doch ist sie kein Selbstzweck, sondern hilfreich. Bleibt die Bildung eines Menschen jedoch auf ihre Förderung allein beschränkt, ist es keine Bildung.
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