Bei der französischen Intervention, die jetzt erste Erfolge zeitigt, handelt es sich keineswegs um eine überstürzte Aktion. Ein Eingreifen war vielmehr überfällig. Viel zu lange schon hat der Westen hingenommen, dass eine bis an die Zähne bewaffnete Bande von “Gotteskriegern” die Bevölkerung im Norden Malis versklavt und einer grausamen Terrorherrschaft unterworfen hat, die dem einstigen Regime der Taliban in Afghanistan ähnelt.
Es hätte jedem längst klar sein müssen, dass sich die Islamisten nicht mit der Eroberung dieses einen Landesteils begnügen, sondern weiter nach Süden vorrücken würden. Wie einst in Afghanistan hat es dem Westen nichts genützt, die Unglücklichen, die unter die Willkür eines gesetzlosen Steinzeit-Islamismus geraten sind, ihrem Schicksal zu überlassen – in der Hoffnung, ihre Peiniger würden es dabei bewenden lassen.
Vielmehr müsste dem Westen seit dem 11. September 2001 klar sein, dass der islamistische Dschihadismus einen Weltkrieg gegen die westliche Zivilisation führt, die er als Hauptfeind auf dem Weg zur globalen Herrschaft eines fundamentalistischen Islam betrachtet. Und der Westen muss begreifen, dass dieser Weltkrieg mit der Ausschaltung Osama Bin Ladens längst nicht beendet ist.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article113087999/Der-Islamismus-ist-im-Weltkrieg-gegen-den-Westen.html