Die FDP hat auf ihrem Dreikönigstreffen mal wieder die Freiheit beschworen. Wenn das kein gefundenes Fressen für unsere Komiker und Satiriker ist. Höhohö. Die Freiheit. Dieser alte Hut. Fällt den Liberalen wirklich nichts Besseres ein? Wann haben wir Freiheit denn zum letzten Mal gebraucht! Vor über zwanzig Jahren, als die Mauer fiel. Und viele bereuen die Sache längst schon wieder. Und nach dem Krieg. Nun gut. Da haben wir sie uns nicht selber genommen. Die haben uns die Amerikaner aufgeschwätzt. Da weiß man doch gleich, was man davon zu halten hat.
Es muss doch jedem klar sein: Was nützt uns die Freiheit, wenn wir von Klimawandel und Altersarmut bedroht sind. Was nützt sie, wenn wir zu verschwenderisch duschen und so viel Süßes essen, dass unsere Krankenversicherungen eines Tages keine Milliardenüberschüsse mehr machen. Und was nützt uns die Freiheit, wenn es immer noch Mütter gibt, die es gut finden, ihre Kinder zu erziehen anstatt bei Schlecker an der Kasse zu sitzen und entlassen zu werden.
Kurz: Was nützt uns die Freiheit, so lange uns nicht eine wohlwollende Klasse führender Nannys mit weisen Gesetzen und Verordnungen auf den Pfad der Tugend führt.
Nein, für uns Deutsche ist die Freiheit eine Sekundärtugend. Im Grunde eine Antquität. Ein Ausstellungstück, das in einer Vitrine präsentiertt wird und das man von Zeit zu Zeit interessiert betrachtet. Um dann das Museum wieder zu verlassen und sich von der netten Obrigkeit bemuttern zu lassen.