Norwegen hat die Mittel für Gender-Forschung drastisch gekürzt. Ursache war eine Fernsehsendung des populären Komikers Harald Eia unter dem Titel „Das Gleichstellungs-Paradox“.
Darin untersucht Eia sehr ruhig und sachlich den Widerspruch, dass nach jahrzehntelanger gendersensibler Erziehung die Mehrheit der Frauen vorwiegend Berufe im Sozial- Pflege-, und Erziehungsbereich anstrebt. Und die technischen Berufe zum allergrößten Teil von Männern gewählt werden. Die Vorliebe für „geschlechtstypische“ Berufe ist in Norwegen erstaunlicherweise viel größer als in Ländern, in denen Frauen durch Tradition und Religion in die klassische weibliche Rolle gedrängt werden.
Eia stellt bekannten Gender-Theoretikern Fragen und überprüft ihre Antworten anhand der empirischen Forschungsergebnisse von Psychologen und Biologen zum Thema Geschlechterrollen und frühkindlichem Verhalten.
Die TV-Sendung löste eine heftige öffentliche Reaktion aus. Als Folge wurde unter anderem das „Nordic Gender Institute“ zum Jahresende 2011 geschlossen.
In Deutschland war diese Wende in der norwegischen Geschlechterpolitik kein Thema.
Hier die drei ersten Teile der Sendung mit deutschen Untertiteln:
Teil 1: http://www.youtube.com/watch?v=mguctw0i-rk
Teil 2: http://www.youtube.com/watch?v=uJo9LSJFrcc
Teil 3: http://www.youtube.com/watch?v=yQqTCkKQJI0
Dank an Thomas Gandow für den Hinweis.