Samira El Ouassil und Dominic Boeer wissen, wie man als Applausjäger in der Mediengesellschaft fette Beute macht. In der Reihe “Karriere in Konformistan” verraten sie Punkt für Punkt alles, was man meinen muss, um in Talkshows, bei Sektempfängen und am Stammtisch gut anzukommen.
Den 68ern danken
Im Fernsehen blockieren sie ständig Talkshow-Plätze (Cohn- Bendit), in freier Wildbahn reklamieren sie eine Sonderstellung für sich (Aktivisten-Pose) und könnten ihnen so die Show stehlen.
Ackern Sie sich nicht durch Kritik an ihnen ab, nutzen sie lieber die Beliebtheit der kämpferischen Althippies und kassieren sie den politsentimentalen Medienbonus!
Verbergen Sie, dass sie mit den Filzläusen der Demokratie nicht mal unter Androhung von Gewalt eine Kommune gründen würden. Sprechen Sie aber nicht von „Alt-68ern“, da dies die Morbidität dieser Politkaste uncharmant herausstellt. Die Revoluzzer haben nichts von ihrem jugendlichen Überschwang damaliger Tage verloren! Wenn Ströbele die Vorzüge deutscher Pommes im Vergleich zum McDonalds-Mc-Menü erklärt oder Rainer Langhans seine Teller im Dschungelcamp ableckt statt sie abzuspülen – ja, da spürt man ihn noch, den juvenilen Kampfgeist gegen das Establishment. Kritisieren sie von daher auf schärfste wenn jemand die Studentenrevolten als „Jugendstreiche“ oder „Sturm- und-Drang-Phase einer Generation“ degradiert. Er verkennt was wir dieser Generation zu verdanken haben!
Ohne unsere 68er wäre die Erde noch eine Scheibe, würden Frauen an den Haaren in Höhlen gezerrt und Paare zur Verhütung Keuschheitsgürtel benutzen. Vor allem aber hätten wir die Koteletten von Paul Breitner verpasst. Nehmen Sie sich den Zorn unzufriedener Studenten zum Vorbild und besetzen sie doch mal einen Audimax, holen sich die occupy-typische Guy-Fawkes-Maske aus dem Faschingsversand oder ketten sich an einen Baum in Stuttgart.