Thomas Baader
In den Niederlanden haben drei 15-16jährige Jugendliche einen Linienrichter verfolgt und totgetreten, weil er ihrer Meinung nach falsch gepfiffen hat.
Wie fast alle (so vermute ich), die so etwas lesen, habe ich gleich einen Gedanken im Kopf und frage mich sofort, ob es ein Vorurteil ist. Ich frage mich nämlich auotmatisch beim Lesen, ob es sich um drei junge Moslems gehandelt haben könnte.
Die deutsche Presse, von FAZ bis FR, gibt keine Auskunft über die Herkunft der Täter. Schaut man in die niederländische Presse, findet man nach einigem Suchen schließlich die Auskunft, dass die drei Täter aus Marokko stammen.
Man soll sich nicht von Vorurteilen leiten lassen. In der letzten Zeit aber entpuppen sich solche “Vorurteile” zu oft als “Nachurteile”, d. h. Urteile, die im Nachhinein durch die Realität bestätigt werden.
Sicher dennoch kein Grund für Vorurteile (Unvoreingenommenheit sollte man sich bewahren), wohl aber ein Grund für kritische Fragen: Warum bestätigt sich schon wieder die Erwartungshaltung? Was läuft hier schief?
Siehe auch:
Am Totschlag des niederländischen Linienrichters Richard Nieuwenhuizen waren mehr Täter beteiligt als bisher bekannt. Fünf jugendliche Fußballer sollen den 41-Jährigen nach einem Spiel in Almere am Sonntag angegriffen und lebensgefährlich verletzt haben. http://www.welt.de/sport/fussball/article111817474/Fuenf-Taeter-sollen-Linienrichter-totgepruegelt-haben.html