Die Wertschätzung der Freiheit in Deutschland hat im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen. Dies hat das John Stuart Mill Institut als Ergebnis des „Freiheitsindexes Deutschland“ für das Jahr 2012 ermittelt. In Kooperation mit dem Institut für Demoskopie Allensbach und dem Institut für Publizistik der Universität Mainz wurden eine repräsentativen Befragung der Bevölkerung und eine quantitative Medieninhaltsanalyse überregionaler Printmedien durchgeführt.
Auf einer Skala, die sich von -50 bis +50 erstreckt, befindet sich der für 2012 aus den Ergebnissen von Befragung und Inhaltsanalyse errechnete Freiheitsindex bei minus 0,3, das heißt: nach wie vor befindet sich Freiheit damit im Hintertreffen gegenüber konkurrierenden Werten wie Gleichheit, Gerechtigkeit oder Sicherheit. Im Vergleich zu 2011 kann aber eine leichte Verschiebung zum Pol der Freiheit festgestellt werden. Im Vorjahr lag der Wert noch bei minus 3.
Die repräsentative Befragung von 1.558 Personen erbrachte auch das Ergebnis, dass sich die Ostdeutschen erstmals subjektiv freier fühlen als ihre westdeutschen Landsleute.
Der 2011 konstatierte Ruf der Bevölkerung nach Verboten hat sich abgeschwächt. In nahezu allen zur Auswahl gestellten Themenbereichen werden weniger Verbote gefordert, als dies noch im Vorjahr der Fall war.
Allerdings ist das Vertrauen der Bevölkerung in die Marktwirtschaft im letzten Jahr deutlich zurückgegangen. Zum ersten Mal sagt auch in Westdeutschland eine knappe relative Mehrheit von 43 Prozent der Bevölkerung, Marktwirtschaft führe automatisch zu sozialer Ungerechtigkeit.
Ausführliche Informationen zum Freiheitsindex 2012 gibt es beim John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung e.V.
www.mill-institut-freiheitsforschung.de