Da man nun weiß, dass in Bettina Wulffs Buch nichts über eine Rotlichtvergangenheit steht - weil es ja keine gibt - warum sollte dann irgendwer sich für ihre sterbenslangweilige Lebensgeschichte interessieren? Das wäre immerhin das absolut einzige Kapitel gewesen, in dem sie irgendetwas spannendes, außergewöhnliches erlebt haben könnte, das nicht jede hochgeheiratete Hausfrau aus dem eigenen Alltag kennt.
Was aber ein Marketing-Geniestreich gewesen wäre: Um der Auflage Willen eine Prostituiertenbiographie erfinden, obwohl da realiter nix war! In Kombination mit ihrer unbeholfenen Schreibweise hätte das doch den “50 Shades” komplett die Wurst vom Brot gezogen. Und man würde schlagartig ihren Ehemann wieder mögen! Hätte er Kai Diekmann nicht aus purer Blödheit den AB vollgemotzt, sondern um seine Ehefrau zu schützen, wäre das ja direkt ehrenwert gewesen.
Wieso kommen die Marketingleute von Riva (Riva? War da nicht was? Achja, genau: Der Berliner Abgeordnetenpraktikant Ferchichi hatte in einem anderen Bestseller bei denen detailliert geschildert, wie er weiblichen Fans in den Mund spuckt - Berührungsängste mit bizarren Sexualpraktiken hat man also im Haus keine) eigentlich nicht selbst auf den Trichter, dass das eine noch billigere und effektivere PR-Maßnahme als die Anwaltskosten gewesen wäre?