Der Europawahl-Spitzenkandidat der AfD, Maximilian Krah, verlässt den Bundesvorstand seiner Partei.
Außerdem wird es von ihm keine weiteren Wahlkampfauftritte mehr vor der Europawahl geben, kündigte der Europa-Parlamentarier am Mittwoch an. Krah bleibt allerdings Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, die in drei Wochen stattfindet.
"Man kann nie tiefer fallen als in Gottes Hand", sagte er. Er nehme zur Kenntnis, dass "sachliche und differenzierte Aussagen von mir" als "Vorwand missbraucht" würden, um seiner Partei zu schaden.
Das Letzte, was die AfD derzeit brauche, sei eine Debatte um ihn. Die Partei müsse "ihre Einigkeit" bewahren. "Aus diesem Grunde verzichte ich ab sofort auf weitere Wahlkampfauftritte und trete als Mitglied des Bundesvorstands zurück", so Krah.
Der AfD-Spitzenkandidat steht bereits seit Wochen in der Kritik, nachdem ein Mitarbeiter von ihm wegen Spionageverdachts für China festgenommen worden war. Krah selbst war in den vergangenen Jahren ebenfalls immer wieder durch seine China-Nähe aufgefallen. Zuletzt hatte er der italienischen Zeitung "La Repubblica" gesagt, dass nicht jeder SS-Mann ein Krimineller gewesen sei. Daraufhin kündigte die französische Partei Rassemblement National (RN) die Zusammenarbeit mit der AfD im Europaparlament auf. Auch die italienische Rechtspartei Lega, die ebenfalls mit der AfD und dem RN derselben Fraktion im Europaparlament, „Identität und Demokratie“ (ID) angehört, distanzierte sich von Krah und der AfD.
Sollte die AfD nach der Europawahl am 12. Juni aus der ID-Fraktion geworfen werden, wäre dies ein empfindlicher Rückschlag für die Bemühungen, einen starken Rechtsblock, der möglicherweise die drittgrößte Fraktion im EU-parlament bilden könnte, zu formen. Als fraktionslose Partei würde die AfD auch Einfluss und bestimmte Parlamentsprivilegien verlieren.
(Quelle: Dts-Nachrichten, La Repubblica)